SQL Server 2016 SP1 entfernt Programmier-Feature-Limits der Editionen!
Alles von Always Encrypted bis XTP: In-Memory für Alle!
Unglaubliche Neuigkeiten, anders kann man es gar nicht sagen:
Mit dem heute erschienenen Service Pack 1 für SQL Server 2016 macht Microsoft den programmiertechnischen Unterschieden zwischen den Editionen der relationalen Datenbankengine (LocalDB, Express, Standard, Web, Enterprise) ein Ende!
Ab heute kann JEDER, der bereits auf SQL Server 2016 arbeitet, In-Memory optimierte Tabellen erstellen, Tabellen partitionieren, Columnstore Indexe verwenden, etc. etc.
Und wenn das nicht reichen würde, bringt das SP1 auch für sich genommen viele weitere wertvolle neue Features wie „Database Clones“, „CREATE OR ALTER“-Syntax, viele neue Diagnose-Verbesserungen (Showplan, XEvents, DMVs, Errorlog), NUMA-Awareness für Analysis Services und weiteres (mehr Infos im offiziellen Announcement von Microsoft hier).
Wow, einfach wow… die Möglichkeiten, die dies für Kunden eröffnet sind unglaublich. Vorbei die Zeiten zwingend darauf aufzupassen, keine Enterprise Features wie Compression oder Datenbank-Level-Auditing auf Standard-Editionen zu deployen. Endlich die Möglichkeit, auch kleine Systeme, die dennoch enorm Latenz-kritisch sind, mit In-Memory Objekten zu beschleunigen (Assembly-Line/Fließbandfertigungs-Szenarien).
Die In-Memory Revolution ist nun für alle da!
Bevor ihr fragt, was dann überhaupt noch die Editionsunterschiede sind:
Was bleibt und bleiben wird, ist, dass die größeren Editionen einfach mehr Hardware unterstützen. Die Limits von 16 Cores und 128 GB RAM für die Standard Edition und noch weniger für Express bleiben bestehen. Das ist und bleibt entscheidend.
Aber definitiv muss ich mir einen neuen Spruch ausdenken: Früher pflegte ich immer zu sagen: „Um zu entscheiden, ob ein Feature Enterprise ist, reicht, zu wissen, ob es ‘cool‘ (z.B. Database Snapshot) oder ‘schnell‘ (z.B. Columnstore) ist.“
Ab heute gilt: die Größe macht den Unterschied.
Bevor mich jemand falsch zitiert: es gibt durchaus noch Features, die der Enterprise-Edition vorbehalten bleiben. Die Betonung bei der Gleichziehung liegt auf Programmier-Features. Reine HA-Features wie z.B. multiple Secondaries, bestimmte Sicherheitsfeatures wie TDE oder Engine-interne Performance Optimierungen wie „Advanced Read-Ahead“, Star Join-Optimierung usw. bleiben der Enterprise Edition vorbehalten. Manches bleibt auch technisch beschränkt. So hat man für Change Data Capture unter der Express-Edition ja keinen SQL Agent. Und natürlich macht ein Columnstore Index eh kaum Sinn, wenn eine Tabelle nicht mal 1 Million Zeilen enthält…
Aber das sollte die Freue nicht schmälern.
Und hier geht es zum Download des Microsoft® SQL Server® 2016 Service Pack 1 (SP1):
https://www.microsoft.com/en-us/sql-server/sql-server-editions
Und hier noch ein paar weitere Links zu den Neuerungen mit dem Service Pack 1:
What’s new in SQL Server 2016 SP1 for Reporting Services
Microsoft Changes Feature Support Between Editions in SQL Server 2016 Service Pack 1 (Artikel von meinem guten Kollegen Victor Isakov, MCM und MCA aus Australien, mit netten Hintergrunddetails)
Viel Spaß mit dem SP1 und beim Ausprobieren der neu verfügbaren Features.
Und wenn Sie jetzt meinen, dass Sie nicht nur lesen wollen, sondern sich tiefergehendes Wissen aneignen oder endlich auf die aktuelle SQL Server Version upgraden wollen, helfen wir von Sarpedon Quality Lab® Ihnen gerne.
Andreas Wolter
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